Wie ist die Lage in unseren Projekten in Nepal? Unser Projektmanager Dan Bahadur berichtet.

08.07.2020 – Nepal befindet sich in einem Teufelskreis: Das Corona-Virus breitet sich zunehmend aus, aufgrund der geringen Testkapazitäten sind die tatsächlichen Fallzahlen kaum bekannt. Die Regierung reagiert seit drei Monaten mit einem strengen Lockdown, der mit harten Maßnahmen von der Polizei durchgesetzt wird. Zwar soll die Ausgangssperre jetzt langsam gelockert werden, aber die Touristen bleiben aus – Menschen haben keine Arbeit und damit weder Geld für Essen noch für medizinische Versorgung. Täglich kehren viele Nepalesen aus dem Ausland zurück, weil sie auch dort ihre Arbeit verloren haben. Die Sorge ist groß, dass sie damit auch das Corona-Virus verstärkt im Land verteilen. Und dann brodeln auch noch Grenzkonflikte an den Grenzen zu Indien und China, bei denen bereits Menschen ums Leben gekommen sind. Viele Menschen in Nepal leiden schon jetzt Hunger. Und so kommt es immer wieder zu Protesten im Land. Es gibt große Kritik, dass Krankenhäuser schlecht ausgestattet sind. Die Regierung hat angeblich 10 Millionen NPR für die Bekämpfung des Virus ausgegeben, doch genaue Angaben wo das Geld hin geflossen ist, will die Regierung nicht machen.

Auch unser Projektkoordinator Dan Bahadur (DB) berichtet, dass die Menschen in Nepal wieder arbeiten möchten – natürlich mit einem guten Hygienekonzept. „Social Distancing“ ist auch in Nepal Thema. Aber die Menschen müssen arbeiten, um Geld zu verdienen, um zu essen und um zu überleben. Kaum jemand hat Rücklagen – die Not sei schon jetzt sehr groß, berichtet Dan Bahadur. „Viele Nepalesen kommen aus Indien nach Nepal zurück – ohne Corona Test“, erzählt DB weiter, „vermutlich sind viele davon bereits infiziert und verteilen das Virus jetzt im Land“.

Gerade die Kinder sind von Armut bedroht

Dan Bahadur ist sehr besorgt: „Viele haben ihre Arbeit verloren und die Arbeitslosenzahlen werden sicher noch weiter steigen – Darunter werden vor allem die Kinder leiden. Gerade in den ländlichen Regionen, sind die Kinder von der Armut stark betroffen und müssen hungern, wenn die Eltern keine Arbeit haben.“

Wie geht es weiter?

„Corona hat alles verändert“, erklärt DB. Der Grundsatz von Sahaya bleibt aber unverändert: Nachhaltige Hilfe für Kinder in Nepal. „Wir müssen uns jetzt vor allem auf die Versorgung der Kinder in unseren Projekte konzentrieren“, betont DB. DB hat bereits Ideen, wie er die Familien dazu motivieren möchte, ihre Bauernhöfe zu erweitern, die Selbstversorgung durch die eigene Landwirtschaft sicher zu stellen und die Bildung für die Kinder nicht zu vergessen. „Die Familien brauchen Saatgut aber auch Fortbildungen und Anstöße, wie es weiter gehen kann. Ganz wichtig ist die Bildung der Kinder. Das darf vor allem jetzt in dieser Krise nicht auf der Strecke bleiben – Denn Bildung bedeutet Zukunft.“

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